
Digitale Fahrgastzählung: Datenbasierte Effizienz im ÖPNV
Ziele/Ideen
Auf Basis von Ist-Zeiten kann nun der Fahrplan optimiert werden. So sieht man, auf welchen Linien es eine gute Auslastung gibt und wo eher weniger. Die Daten werden digital an die Stadt übermittelt, in eine Datenbank importiert und grafisch aufbereitet. Daraus folgend können verschiedene Schlüsse gezogen werden. Welche Linien sollen verdichtet werden? Wo könnten anstatt der Busse Kleinfahrzeuge zum Einsatz kommen? Sind Beschwerden von Fahrgästen aufgrund von Verspätungen berechtigt? Wo bedarf es aufgrund eines hohen Fahrgastaufkommens das Setzen von Infrastrukturmaßnahmen? Wo würden ÖPNV-Beschleunigungsmaßnahmen Sinn ergeben?
Kurzbeschreibung
Sämtliche Fahrgastbewegungen jener Busse, die im öffentlichen Verkehr im Villacher Stadtgebiet eingesetzt werden, werden mithilfe eins Infrarotsensors automatisch erfasst. Diese Methode bietet eine hundertprozentige Abdeckung aller Fahrgastnutzungen pro Tag. Zuvor basierte die Fahrgastdatenzählung auf Basis von verkauften Tickets pro Monat. Fahrgäste mit Zeitkarte bzw. Schülerinnen und Schüler wurden nicht gezählt, da sie beim Einstieg in den Bus kein Ticket lösen. Durch die Klimaticket-Einführung wurden wiederum weniger Einzeltickets verkauft, was dazu führte, dass die betreffenden Fahrgäste ebenso nicht in der Statistik aufschienen. Dadurch gab es noch weniger Planungssicherheit für den Ausbau bzw. für eine Verdichtung des Streckennetzes. Im Rahmen des Projektes werden keinerlei personenbezogene Daten gespeichert, einzig der physische Ein- und Ausstieg wird gezählt und statistisch verarbeitet.
Resultate
Wie bereits erwähnt können die Echtzeitdaten unter anderem Aufschlüsse über besonders frequentierte Buslinien bzw. Bushaltestellen geben, die neben den großen Haltestellten bis dato noch nicht in einer derartigen Ausprägung im Blickfeld der Mobilitätsplanung standen. Durch die Daten ist weiters ersichtlich, wo eine Verdichtung des Busverkehrs nötig ist, was wiederum die Lebensqualität der Menschen erhöht, da sie zielgerichteter von A nach B gelangen und so eventuell auf die Nutzung eines Pkw verzichten können. Zudem können Begleitmaßnahmen, wie die Installation von Buswartehäuschen (Schutz vor Witterungseinflüssen) bei besonders frequentierten Haltestellen gesetzt werden. Vorher basierte dies auf allgemeinen Erfahrungswerten.
Partner
Dr. Richard Kärnten: Buspartner der Stadt Villach