
Von der Nische zur Norm. Zur Förderung eines aktiven, nachhaltigen Mobilitätsverhaltens in NÖ Städten
Ziele/Ideen
Im Forschungsprojekt wurden über alle fünf Mobilitätsprofile hinweg die wichtigsten Motive für die Wahl der Fortbewegung erforscht. Es zeigt sich, dass funktionale bzw. zweckorientierte Faktoren , wie spontan und flexibel sein zu können oder
möglichst nahtlos von A nach B zu kommen, besonders wichtig sind. Ökologische und soziale Faktoren wie zum Beispiel ein schlechtes Gewissen vermeiden, Vorbildwirkung oder das Aussehen des Fahrzeugs spielen als Entscheidungskriterium eine untergeordnete Rolle. Insofern weist die Studie darauf hin, dass das gewählte Verkehrsmittel zunächst Funktionalitätskriterien erfüllen muss, was häufig die Wahrscheinlichkeit für die Wahl des PKWs aber auch des Fahrrads erhöht. Erst in zweiter Linie sind für die Befragten andere Einflussfaktoren, wie die Gesundheit, umweltbezogene Faktoren oder die Freude an der Fortbewegung und auf schönen Wegen unterwegs sein zu können, von Bedeutung.
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt „NTN – Nachhaltiges Mobilitätsverhalten von der Nische zur Norm“ wurde von einem interdisziplinären Team der BOKU University in Kooperation mit drei niederösterreichischen Stadtgemeinden – Fischamend, Korneuburg und Stockerau – und der NÖ Regional GmbH durchgeführt. Im Zentrum stand die Frage, wie nachhaltiges Mobilitätsverhalten – d.h. das Zufußgehen, das Radfahren und die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel – innerhalb einer Stadtgemeinde im Alltag gefördert werden kann. Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass es nicht die typische Autofahrerin oder den klassischen Fußgeher gibt, sondern Menschen mit unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnissen, Wünschen und Gewohnheiten. Ein umfassendes Wissen über diese Nutzergruppen ist daher die zentrale Voraussetzung, um zielgruppenspezifische Maßnahmen zu entwickeln und notwendige Veränderungen anzustoßen.
Resultate
Durch das Forschungsprojekte wurde deutlich, dass vor allem Maßnahmen in der Kategorie „Infrastruktur“ viele Mobilitätsprofile ansprechen. Eine entsprechend attraktive Infrastruktur (Fuß-, Radwege, Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums) ist somit die zentrale Grundlage für eine nachhaltigere Mobilität in den Stadtgemeinden. Aber auch weitaus günstigere und einfach umsetzbare Maßnahmen, insbesondere in den Bereichen Bewusstseinsbildung und Partizipation, versprechen eine breite Wirksamkeit. Dazu zählen u.a. Beispiele wie Mobilitätsvorbilder in der Gemeinde sichtbar machen, gezielt die Vorteile aktiver Mobilität zu kommunizieren oder die Herausgabe von Gehzeit-Karten. Die im Forschungsprojekt erarbeitete Maßnahmenliste kann die Stadtgemeinden unterstützen, stärker zielgruppenspezifische Maßnahmen für eine nachhaltigere Mobilität umzusetzen.
Partner
Stadtgemeinde Fischamend: Prozessverantwortlich und Stakeholder
Stadtgemeinde Korneuburg: Prozessverantwortlich und Stakeholder
Stadtgemeinde Stockerau: Prozessverantwortlich und Stakeholder
NÖ Regional GmbH: Prozessverantwortlich und Stakeholder
Radland GmbH: Unterstützung